Meine diesjährige Teilnahme am Ironman
Frankfurt sollte sich als wahrer Prüfstein schierer Willenskraft und mentaler
Härte erweisen. Als am 06.07.2014 um 06:45h der Startschuss fiel,
ahnte ich noch nicht, was sich alles an diesem langen Tag ereignen sollte. Die
Vorbereitungen und die Anreise nach Frankfurt verliefen ohne große Zwischenfälle. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich in einigen Bereichen wie
z.B. dem Race Briefing, Abholung der Startunterlagen oder dem Bike Check-in Routine entwickelt.
Start der ersten Schwimmgruppe um 06:45h |
Ich startete heuer wieder in
der ersten Startgruppe um 06:45h zusammen mit den Profis sowie den schnelleren
Alterklassen-Athleten. In der ersten Disziplin galt es wieder zwei Runden im
Langener Waldsee zu schwimmen. Unterbrochen wird die 3,8km lange
Schwimmstrecke durch einen kurzen Landgang. Ich konnte mich ziemlich schnell
vom größten Schwimmerfeld lösen und mir eine sehr gute Schwimmposition
erkämpfen. Nach 58:12min stieg ich bereits mit einer neuen persönlichen
Bestzeit im Gepäck aus dem See und begab mich zügig in die Wechselzone. Für den Wechsel
benötigte ich relativ lange, ganze 05:05min, da ich nicht auf Anhieb meinen
Wechselbeutel mit den Rad - Utensilien finden konnte. Mit einer kleinen Verzögerung begab ich mich um ca. 07:50h auf die 180km lange Radstrecke.
Gleich von Beginn an spürte ich, dass ich heute „gute Beine“ hatte und
ordentlich Gas geben konnte.
In neuer persönlicher Bestzeit raus aus dem Wasser |
Im Verlauf des Tages wurde es mir in
der Sonne zunehmend heiß unter meinem Aerohelm. Wolken zeigten sich kaum. An den Versorgungsstellen versuchte ich
zur Kühlung Wasser durch die nicht sehr zahlreichen, schmalen
Belüftungsschlitze zu gießen aber dies klappte nur bedingt. Außerdem konnte ich
nicht das gesamte Wasser zu Kühlung verwenden, ich musste ja auch etwas
trinken.
Auf der zweiten Randrunde nach Abfahrt des Hühnerbergs verlor ich in einer sehr schmalen und engen Kurve, dem sog. „Teufelseck“
in Niederdorfelden die Kontrolle über mein Rad und fuhr gegen eine Schikane aus
Strohballen – ein Fest für die Zuschauer, die grölten und mich anfeuerten weiterzufahren.
Da zum Glück nichts passiert war, saß ich ziemlich schnell wieder im Sattel.
Bereits eine Woche zuvor war ich beim Rothsee Triathlon (olympische Distanz) auf nasser Radstrecke gestürzt. Dort dauerte es wesentlich länger, bis ich wieder weiterfahren konnte. Am Rothsee Triathlon verlor ich nämlich nicht nur meine Trinkflasche, sonder zu allem Überfluß sprang auch noch die Kette runter. Es erforderte mühsame "Fummelei" bevor ich schließlich weiterfahren konnte.
Aber nicht an diesem Tag und so konnte ich schnell wieder Boden gut machen und flog förmlich die nächsten 65km Frankfurt entgegen. Meine Ernährung auf dem Bike bestand aus Gel’s und Riegeln, die ich abwechselnd im Halbstundentakt zu mir nahm. Und nach 05:07:53h - einer ebenfalls neuen persönlichen Bestzeit - kam ich in der zweiten Wechselzone an.
Bereits eine Woche zuvor war ich beim Rothsee Triathlon (olympische Distanz) auf nasser Radstrecke gestürzt. Dort dauerte es wesentlich länger, bis ich wieder weiterfahren konnte. Am Rothsee Triathlon verlor ich nämlich nicht nur meine Trinkflasche, sonder zu allem Überfluß sprang auch noch die Kette runter. Es erforderte mühsame "Fummelei" bevor ich schließlich weiterfahren konnte.
Aber nicht an diesem Tag und so konnte ich schnell wieder Boden gut machen und flog förmlich die nächsten 65km Frankfurt entgegen. Meine Ernährung auf dem Bike bestand aus Gel’s und Riegeln, die ich abwechselnd im Halbstundentakt zu mir nahm. Und nach 05:07:53h - einer ebenfalls neuen persönlichen Bestzeit - kam ich in der zweiten Wechselzone an.
Zurück in Frankfurt |
Hier wechselte ich ebenfalls in einer
super Zeit vom Rad zum Laufen 01:16min. Mütze aufgesetzt, schnell in die Schuhe
geschlüpft und losgerannt! Leider etwas zu zügig, wie sich bald herausstellen sollte. In der ersten Runde packte
ich meine Mütze voll mit Eis, trank ausreichend Wasser, ISO und Cola und lief
zielstrebig und konzentriert dem ersten Rundenbändchen am Deutschherrenufer
entgegen.
Die ersten Meter auf der Laufstrecke |
Der Beginn der zweiten Laufrunde am
Mainufer machte noch Spaß aber irgendwo am Schaumainkai ist es dann passiert.
Es wurde mir mit einem mal sehr schwindelig und schlecht. Zuerst taumelte ich
noch ein paar Schritte bevor es mir schließlich schwarz vor den Augen wurde und ich umkippte. Hitzeschlag! Ich musste
mich einige male sehr heftig übergeben. Zum Glück lag ich im Schatten einiger
Bäume und war der prallen Sonne nicht mehr ausgesetzt. Ein Helfer
war sofort zur Stelle und bot mir etwas Wasser zur Kühlung an, welches ich
dankend annahm. Ich versuchte ebenfalls etwas von dem Wasser zu trinken aber leider behielt ich nichts mehr bei mir. Es kam sofort wieder
raus. Ich fühlte mich wie betrunken, alles drehte sich. Mein Puls raste
und ich hatte Gänsehaut. Ich war noch so geistesgegenwärtig um zu erkennen, dass mein
Körper extreme Schwierigkeiten hatte, seine Temperatur zu regulieren. Einige
Passanten waren so nett mir ihre Wasserflaschen zu reichen aber erst, nachdem ich sie
lautstark dazu aufgefordert hatte. Mein Helfer war irgendwo an auf der Strecke
verschwunden um Sanitäter zu holen. Nach ca. 10min kehrte er zurück. Alleine. Dann versuchte ich mich
aufzurichten, schaffte dies auch unter größter Anstrengung und machte mich
wieder auf den Weg. Mein Helfer stütze mich, sprach mir Mut zu und
klopfte mir auf die Schulter. Sanitäter ließen sich zunächst keine blicken. Ich lief
als hätte ich zuviel getrunken. Taumelte von links nach rechts. Nach ca. 50
Metern war schon wieder Schluss und so brach ich wieder zusammen. Zwei Zuschauer
kümmerten sich um mich und trugen mich in den Schatten und setzen mich in einen
Liegestuhl. Jemand gab mir einen ISO Drink. Es tauchten schließlich Sanitäter
auf und dann galt es eine Entscheidung zu treffen. Wollte ich mit ihnen gehen
und mich behandeln lassen und damit auch aus dem Rennen aussteigen oder wollte ich es noch einmal versuchen. Den
Ausschlag gab ein Athlet, der nicht rannte sondern ganz
locker ging. Er sah mich und wahrscheinlich auch meinen Kampf und sagte: „Alex, denk an das ganze Training, bevor du
aufgibst.“ Er hatte recht! Und so entschied ich mich für’s weitermachen. Ich bin
sehr froh über diese Entscheidung.
Ich lag noch ca. 1Std. in demLiegestuhl bevor ich es schaffte mit schierer Willenskraft wieder aufzustehen. An Laufen
war nicht mehr zu denken. Meine Muskulatur in den Beinen machte sofort zu und
ich bekam sehr starke Krämpfe. Es lagen noch ca. 27km vor mir. Wollte ich die
wirklich so zurücklegen? Wenn ich finishen wollte, hatte ich keine andere Wahl.
Also ging ich die nächsten 2,5 Runden am wunderschönen Mainufer spazieren. Auf
Platzierung und Zeit kam es nicht mehr an. Es ging nur noch darum das Ding
nach Hause zu bringen. Und schließlich nach 12:59:52h lief ich am Römer ein.
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