Ironman Frankfurt 2016

Am 03.07.2016 hieß es für mich zum 8. mal IRONMAN bzw. Triathlon über die Langdistanz, zwei DNF nicht mitgezählt.
2011 Musste ich wegen eines Raddefekts in Frankfurt das Rennen schon bei Kilometer 22 beenden und 2012 war auf der Marathonstrecke bei Kilometer 28 wegen eines Tibiabruchs Schluss.

Ich trat am letzten Sonntag also meine 10. Langdistanz über 3,8km Schimmen, 180km Radfahren und 42, 195km Laufen an.
Entsprechend routiniert verliefen die Vorbereitungen auf den Ironman Frankfurt 2016. Im Endeffekt kann man aber nicht auf jedes Ereignis während eines solch langen Tages vorbereitet sein. Dazu ist der Tag einfach zu lang. Zu viel kann passieren, wie sich am Beispiel der Schweizerin Daniela Ryf gut demonstrieren lässt. Die Titelverteidigerin musste am Sonnatg wegen Unterkühlung bereits auf den ersten Radkilometern aufgeben. Für die Profis galt am Wettkampfmorgen: Schwimmen ohne Neopren, gemäß ITU Regelment.

Reges Treiben am frühen Morgen in der Wechselzone

Die Alterklassenathleten durften bei einer offiziellen Wassertemperatur des Langener Waldsees von 22°C Grad, sicher zur Erleichterung vieler, den Neopren anbehalten.
Um 06:30h fiel für die Profis der Startschuss, die Altersklassenathleten folgten ab 06:40h.
Es fand erstmalig ein sog. „Rolling Start“ statt, bei dem sich die Athleten je nach Leistung bzw. Schwimmzeit freiwillig in einen jeweiligen Startblock einreihen konnten.
Ich reihte mich brav in den Startblock 01:00 – 01:10h für die 3,8km ein.
Für eine Schwimmzeit < 01:00h hatte ich dieses Jahr zu wenige harte Schwimmeinheiten absolviert. Teilweise hing das auch mit meinem linken Ellbogen zusammen, den ich mir vergangenes Jahr bei einer Radausfahrt gebrochen hatte.
Irgendwann war es dann auch für meinen Startblock soweit und ich stürzte mich mit Delphinsprüngen in den Langener Waldsee und schluckte auch gleich mal einen Schwall Wasser. Es sollte nicht mein letzter sein. 

Nach 01:01:16h wieder aus dem Wasser
Nach 01:01:16h kletterte ich auch schon wieder aus dem See und rannte eine leichte Annhöhe in die Wechselzone hinauf.
Am Tag zuvor hatte es immer wieder geregnet und so befanden sich meine Schuhe und mein Helm nicht am Rad sondern im Wechselbeutel. Warum man dieses Jahr auf die Bike-Covers verzichtet hat, konnte mir niemand beantworten.
Für den Wechsel benötigte ich ganze 06:04min. Nur bei meiner Premiere in Frankfurt 2009 war ich noch langsamer. Damals waren es 06:52min. Meine schnellste Wechselzeit vom Schimmen auf's Rad gelang mir 2014 in Roth mit 02:53min.

Dann gings auf die 180km lange Radstrecke.
In Frankfurt sind zwei Runden zu absolvieren. Mein Hilight auf der Strecke ist ganz klar der Heartbreak Hill in Bad Vilbel. Die Stimmung und das Publikum sind dort einfach großartig. Endorphine garantiert. Hier fliege ich jedes mal den ca. 1km langen Anstieg hinauf. Oben angekommen wartet noch einmal eine Verpflegungsstelle bevor es dann zurück nach Frankfurt geht.

Im Wiegtritt den Heartbreak Hill in Bad Vilbel hinauf
Über das Thema Drafting möchte ich mich in diesem Blog nicht auslassen.
Ich möchte nur anmerken, dass ich viele Athleten in größeren Gruppen beobachten konnten, die ganz bewusst gegen das Draftingverbot verstießen.
Ich kann nicht verstehen, warum man sich hier selbst betrügt und sich selbst etwas vormacht.
Ohne Windschatten sähen die Zeiten dieser Athleten definitiv anders aus.

Auf meiner zweiten Runde machte mir zunehmend der Wind und mein Ellbogen zu schaffen. Im linken Arm bekam ich mit jedem weiteren Kilometer in Aeroposition starke Schmerzen und das Rad ließ sich durch immer wieder aufkommende Seitenwinde schwerer kontrollieren.
Auch die Riegel schmeckten mir auf einmal nicht mehr besonders, ganz zu schweigen von den Gels mit Cola-Geschmack. Schon beim Gedanken an ein weiteres Gel oder einen Riegel wurde mir ganz Flau im Magen.
Also zurück zu Altbewährtem. An der nächsten Verpflegungsstation ließ ich mir eine Banane reichen. Und siehe da, die schmeckte mir viel besser!

Hinunter geht's den Hühnerberg
Bei km 140 begann es dann leicht zu nieseln und auf den letzten Kilometern ab KM 170 regnet es dann richtig. Durchnässt aber glücklich dass ich ohne Blessuren das Radfahren überstanden hatte, ging es nach 05:18:40h in die zweite Wechelzone.

Meinen Laufbeutel fand ich auf Anhieb. Nur mit dem Knoten hatte ich, wie die Profis auch so meine Probleme. Doch statt wie Sebastian Kienle den Beutel aufzureissen, bat ich einen Helfer darum mit bei dem Knoten zu helfen. Die Antwort des Helfers irritierte mich: „Tut mit leid aber das darf ich nicht.“ lach... wozu sind Helfer dann da?
Im Regen auf den letzten Metern am Römer

Ich glaube Paula Newby-Fraser hat einmal gesagt: „Langsamer geht immer.“ Und das war auch meinem Motto für die vier Runden am Mainufer. Das Publikum war wie immer in Frankfurt großartig und auch die Helfer feuerten mich richtig an. Nach insagesamt 10:18:12h bog ich auf den Römer ein und genoß trotz Regen den Zieleinlauf auf dem roten Teppich. 

 



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