Vor knapp 14 Tagen fand bereits zum
dritten Mal der von Nadine Wolff organisierte Ultralauf
über 85km auf dem fränkischen Dünenwanderweg statt.
D en ersten Anlauf für einen kleinen
Erlebnisbericht unternahm ich 2014 während eines Fluges nach New York. Ich
hatte schon einige Gläser Rotwein intus, als ich mich dazu entschloss
einen kleinen Text über den Lauf zu verfassen. Ich klappte mein Laptop auf und
fing in 10.000 Meter Höhe an, zu schreiben. Ich schrieb bis die Person vor mir
beschloss ein Schläfchen zu machen und ihren Sitz nach hinten klappte. Das
Laptop fiel mir in den Schoß, ein voller Becher Rotwein kippte mir auf Hemd und
Hose, kleine salzige Knabbereien verwandelten sich in Krümel und verteilten
sich um mich herum, meine Beine wurden eingeklemmt und meine Lust zu
Schreiben sackte wie das Flugzeug in einem Luftloch plötzlich weg. Resigniert
packte ich mein Laptop weg, räumte die Sauerei auf und organisierte mir eine
weitere Flasche Rotwein und versuchte ebenfalls ein wenig zu ruhen. So
verschwand der erste Blogg über dem Atlantik.
Alle guten Dinge sind bekanntlich
drei und somit beginnt an dieser Stelle mein Bericht über den 3. Wolff Sports
Ultratrail. Heuer hat mich Nadine in die zweite Startgruppe zu den
„schnelleren“ Läufern gesteckt. Ich habe mich selber aber nie als einen
schnellen Läufer wahrgenommen.
Nachdem wir einigen Gästen im Biergarten Fragen zu unserem Erscheinungsbild beantwortete hatten, machten wir uns schließlich wieder gemeinsam wieder auf den Weg. Die nächste Versorgungstelle war ca. 12 Kilometer entfernt. Zu dritt verflogen Zeit und Kilometer.
Leider stieg auch Andreas bei KM 68 an der 4. Versorgungsstelle
aus. Zu diesem Zeitpunkt wollte Nadine mich ebenfalls aus dem Rennen nehmen, da
ich schon über 10h unterwegs war und damit bereits über der offiziellen Cut Off
Zeit lag. Nach einem kurzen Telefonat mit ihr war auch das geklärt. Sie
gab mir ein Zeitlimit bis 20:30h. Ich ließ Andreas und die Versorgungsstelle
zurück und trieb mich noch einmal zu einer Höchstleistung an. Es lagen noch
17km vor mir, die ich in einem Zeitfenster von 90min bewältigen musste. Am Ende
benötigte ich ca. 105min und lief ziemlich erschöpft um 20:44h als letzter
Teilnehmer durchs Ziel an der Zeidler-Sporthalle.
Es war bereits meine dritte
Teilnahme aber dies ist mein erster Bericht über diesen superb organisierten, tollen
Lauf.
Im nächsten Jahr, beim nächsten Versuch
über den mittlerweile 2. Wolff Sports Ultratrail zu schreiben, saß ich in
bester Hipster-Manier mit meinem Tablet bei Starbucks. Fensterplatz mit Blick
auf die Einkaufspassage, Venti Latte Macchiato mit Sojamilch. Als Programm
verwendete ich die Memofunktion des Tablets. Leider funktionierten auf der
Tastatur die Windows Short Cuts nicht und nachdem ich alles mit STRG + A
markieren wollte, betätige ich dadurch leider die Löschfunktion und der Bericht
verschwand. Ich konnte nur auf eine frühere Version mit den ersten drei Sätzen
zurückgreifen. Die ursprüngliche Version war unwiderruflich verloren. Und wie
Hemingway es nie geschafft hat, seine Kurzgeschichten, die er in einem Zug in
Spanien in seinem Koffer vergessen hatte, wieder zu schreiben, ging auch dieser
Blogg verloren.
Wie jedes Jahr traf ich mich mit
Christian Weingartner in Feucht. Wir waren seit dem Laufdebüt 2014 immer
gemeinsam auf der Strecke unterwegs. Die Startgruppe der schnelleren Läufer
bestand aus insgesamt 6 Läufern.
Die schnellen Läufer starteten um 8:00h |
Die Stimmung im Start- Zielbereich
war sehr entspannt und gelöst. Nach einer kurzen Inspektion der Startunterlagen
und Give Aways und einem kurzen Race-Briefing fiel um 08:00h der Startschuss für die
zweite Laufgruppe. Die erste Gruppe war bereits um 06:00 gestartet.
Gelaufen wird der etwa 85km lange
fränkische Dünenweg, der durch eine von Sand geprägte Landschaft im Nürnberger
Umland führt.
Erste Versorgungsstelle - noch liegen wir gut in der Zeit |
Von Feucht ging es zunächst über
Moosbach nach Brunn zur ersten Verpflegungsstelle. Dort informierte man uns,
dass wir 4min schneller waren als die ersten Läufer der Startgruppe um 06:00h.
Dies motivierte uns sehr und so ging es nach einem kurzen Aufenthalt schon
weiter in Richtung Laufamholz und Schwaig. Leider machte Christian eine
Fußverletzung zunehmend das Leben schwer.
Zwischen Kilometer 25 und 32 (VP 2)
mussten wir mehrere kleine Gehpausen einlegen. In Rückersdorf an der VP 2
entschied sich Christian schweren Herzens aus dem Rennen auszusteigen.
Zurück blieben der Besenwagen,
gelenkt von Christina und ich. Christina ermutigte mich den Anschluss an die
letzten Läufer zu schaffen. Andreas war der letzte Läufer, der durch die VP2
gelaufen war. Dies war aber schon einige Minuten her. Ich übergab Christian in
die Betreuung seiner Frau und lief weiter. Am Fuß des Moritzbergs hatte ich
dann Andreas tatsächlich eingeholt. Wir unterhielten uns beim Aufstieg und
beschlossen spontan im Biergarten auf dem Gipfel eine kleine Extrapause für ein
Bier einzulegen.
Außerplanmäßiger Boxenstopp auf dem Moritzberg |
Nachdem wir einigen Gästen im Biergarten Fragen zu unserem Erscheinungsbild beantwortete hatten, machten wir uns schließlich wieder gemeinsam wieder auf den Weg. Die nächste Versorgungstelle war ca. 12 Kilometer entfernt. Zu dritt verflogen Zeit und Kilometer.
Bilder © by Film-Foto-Video-Club Schwarzenbruck |
Hier wurde ich bereits von meinen
heutigen Leidensgenossen und Mitstreitern Christian, Andreas sowie Nadine und der gesamten Helfer
Entourage erwartet.
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